Rezension: „Mach mal halblang“
von Matt Haig
★★★★★
„Wie können wir in einer verrückten Welt leben, ohne selbst verrückt zu werden?“
Eckdaten
Verlag: dtv(zur Verlagsseite)
Erscheinungsdatum: 22.03.2019
Preis: E-Books 12,99€, Taschenbuch 14,90€, Hörbuch 19,99€
Seitenzahl: ca. 320 Seiten
ISBN: 978-3-423-26228-6
Originaltitel: Notes on a nervous planet
Genre: Sachbuch, Ratgeber, Belletristik, Depressionen
Cover
Ein wunderschön gestaltetes Cover, das schlicht, aber passend zum Inhalt des Buche ist. Auch die Textgestaltung in den Regenbogenfarben, wurde hier wieder verwendet und es passt einfach alles so, so, so gut zusammen.
Klappentext
Sind Sie schon durchgedreht oder arbeiten Sie noch daran?
Wir leben in einem Zeitalter der Ängste und der überdrehten Schnelligkeit. Man könnte meinen, unsere gesamte Lebensweise wäre darauf ausgerichtet, uns ins Unglück zu stürzen. Der Life-Overload hat uns fest im Griff. Aber: Können wir etwas dagegen tun? Matt Haig beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie die lärmende Außenwelt unser Denken beherrscht und wie wir uns zur Wehr setzen können. Es geht um große und kleine Dinge, um Weltpolitik, Gesundheit, Smartphones, Social Media, Sucht, Vernetzung. Ein Buch, das uns alle angeht und das uns unserer eigentlichen Aufgabe wieder ein wenig näherbringt: dem Menschsein.
Erster Satz
„Ich war gestresst.“
Meinung
Er hat es wieder getan! Matt Haig hat mich auch mit diesem Buch total umgehauen. Ratzfatz war es durchgelesen, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ein zwar wieder ernstes Thema, aber auf eine humorvolle und warmherzige Art beschrieben.
„Wenn das moderne Leben uns unglücklich macht, können wir uns nicht einfach damit trösten, dass es und doch so gut geht wie nie zuvor. Unser Unglück ist real. Und unglücklich zu sein, während man ständig erklärt bekommt, was für ein Glück man doch eigentlich habe, ist noch schlimmer.“
Es geht in erster Linie wieder um seine Erfahrungen im Leben. Wie er die Ansichten verändert und anzweifelt und dabei werden wichtige Betrachtungen bzw. Denkanstöße vermittelt, die uns alle einmal darüber nachdenken lassen sollten, was dieses Leben – dieses moderne – Leben mit uns macht. Der ewige Stress im Alltag. Ist das wirklich notwendig?
„Nimm dir ein gutes Buch. Setz dich hin und lies es. Es wird Zeiten im Leben geben, in denen du verwirrt bist und dich verloren fühlst. Bücher können dir den Weg zurück zeigen. Bitte vergiss das nie. Je mehr du liest, desto leichter findest du in schwierigen Zeiten den Weg.“
Was sind Panikattacken? Definitv nichts was man ignorieren oder Totschweigen sollte. Matt Haig geht als betroffener sehr „locker“ an das Thema ran und bringt mit seinem sympathischen Schreibstil die ernsten Theman wie Angststörungen, Depressionen bzw. psychische Erkrankungen nicht erschwerend an den Leser, sondern mit einem gutem Gleichgewicht. Zwar hat man ein Gewicht auf der Brust, weil solche Theman nicht einfach sind, aber er schafft es, irgendwie, dass man sich okay fühlt. Es ist kein Buch was traurig und depri macht, sondern es bringt dieses Thema so rüber, dass man drüber nachdenkt und gewisse Fragen hat. Was kann ich selbst besser machen? Was stört mich in meinem Leben? Was ist überflüssig? Genieße ich es? Bin ich glücklich?
„Glück und Zufriedenheit sind schlecht für die Wirtschaft. Deswegen werden wir ständig dazu ermutigt, ein bisschen unzufrieden mit uns zu sein.“
Zusammenfassend wieder ein sehr fesselndes Buch das mit Humor und warmherzigkeit an das ernste Thema Psychische Krankheiten ran geht. Der Schreibstil von Matt Haig ist wunderbar einfühlsam und die Seiten fliegen beim Lesen nur so davon. Klare Leseempfehlung von mir. Ein Buch, welches dem ein oder anderen wahrscheinlich sehr helfen könnte, würden sie es brauchen.
„Täglich geschehen Milliarden Wunder auf der Welt, ohne dass darüber berichtet wird.“