Buchrelease: „Academy of Arts: Herzensmelodie“ von Sina Müller
Der neue New-Adult-Roman von Sina Müller!
Kurz vor Start des neuen Buches, habe ich euch alle wichtigen Infos, eine Leseprobe und ein exklusives Interview mit Sina Müller zusammengefasst. Das Interview findet ihr am Ende des Beitrags.
Eckdaten:
- Erscheint am 26.03.2020
- E-Book
- 1,99€
- ISBN: 978-3-646-60544-0
- Verlag: Impress (Carlsen)
- ca. 312 Seiten
- Empfohlen ab 14 Jahren
- Abgeschlossener Einzelband
Cover:
Meiner Meinung nach ist das Cover sehr gelungen. Ohne die Geschichte zu kennen, denke ich, dass es ziemlich gut den Inhalt wieder spiegelt und dabei auch nicht zu viel verrät, sondern Spannung macht. Ich persönlich bin immer noch kein Fan von Gesichtern auf Büchern. Da diese mir oft meine eigene Kreativität beim Lesen rauben. Allerdings helfen die Schatten hier sehr dabei, dass nicht zu viel Vorstellungskraft vorweg genommen wird. Der Titel ist schön in Szene gesetzt und ich finde der Impress-Wiedererkennungswert ist auch vorhanden.
Klappentext:
Bist du bereit, dein Herz zu verlieren?
Nach einer missglückten Aufnahmeprüfung scheint Tonis Traum vom Leben einer Violinistin unerreichbar. Bis sie vom charmanten Talentscout Vincent angesprochen wird, der ausgerechnet sie für die Academy of Arts gewinnen will – eine Hochschule, für die nur die begabtesten Künstler ausgewählt werden. Ihrem Musiker-Traum endlich ein Stück näher hofft sie auf ein Wiedersehen mit Vincent, dessen faszinierend grüne Augen ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen. Doch sein Ruf als Bad Boy der Akademie eilt ihm voraus und Toni muss sich entscheiden, ob sie den Gerüchten glaubt oder auf ihr eigenes Herz hört …
Vita:
Geboren wurde ich 1977 in Freiburg und lebe auch heute mit meinem Freund und meinem Sohn in der wahrscheinlich schönsten Stadt Deutschlands.
Das Handwerkszeug habe ich zwischen 2007 und 2010 in der Schule des Schreibens erlernt und veröffentliche seither sowohl im Verlag als auch im Self Publishing.
Wenn mir neben meiner Familie, dem Arbeiten und meinem Leben als Autorin noch Zeit bleibt, versuche ich mich an allerlei kreativen Näharbeiten, gehe auf Konzerte, lese und genieße das Leben in vollen Zügen.
„Was, wenn es eine Hochschule gäbe, in der du deine Kreativität voll und ganz ausleben könntest? Ein Raum, wo alle außerordentlich kreativ sind. So wie du.“
Leseprobe:
Leseprobe aus „Academy of Arts – Herzensmelodie“
»Es ist … unbeschreiblich schön«, wisperte ich benommen, als wir oben ankamen. Dabei wusste ich selbst nicht so genau, ob ich das Gefühl beschrieb, das mich durchströmte. Oder den Anblick der Lampeninstallation, die so zart und erfüllend war.
Mit einem kleinen Stich in meinem Herz stellte ich fest, dass Vincent meine Hand wieder losließ und sich voll und ganz dem Schauspiel über uns widmete. Ich hielt unwillkürlich die Luft an. Damit sich mein Herz etwas beruhigte. Damit nichts von dem nach außen drang, was mich so wohlig ausfüllte.
Ich tat es Vincent gleich, legte meinen Kopf in den Nacken und versank in der rhythmischen Formation. Je länger ich nach oben schaute, desto mehr Details konnte ich erkennen. Formen, die sich änderten, Muster in dem zarten Stoff. Es war, als könnte ich die Luft sehen, die durch den Tanz der Lampenschirme bewegt wurde.
»Was hörst du?« Ich zuckte zusammen, als ich Vincent dicht hinter mir spürte. Sein Atem streifte meinen Nacken und ich zog unwillkürlich die Schultern hoch. Was für eine seltsame Frage. Wir standen vor einem außergewöhnlichen Kunstwerk und Vincent interessierten die Geräusche, die um uns herum herrschten. Sollte er nicht eher fragen, was ich sah?
Ich brauchte einen Moment, bis ich antwortete. Schließlich räusperte ich mich, schloss die Augen und konzentrierte mich auf die Gegenwart. Gar nicht so einfach, wenn der ganze Raum von Kunst ausgefüllt war.
»Das Rauschen der Klimaanlage, das kaum wahrnehmbare Rascheln der Lampenschirme …«, setzte ich an.
»Nein«, unterbrach mich Vincent. »Nicht, was du mit den Ohren hörst. Dein Herz … welche Melodie spielt dein Herz, wenn du die Installation betrachtest?«
Entsetzt drehte ich mich zu ihm um und starrte Vincent an. Woher wusste er davon, dass besonders intensive Situationen, Kunstwerke, Bücher oder auch der Anblick von reizvollen Landschaften etwas in mir auslöste, das einer Melodie glich? Stimmungen klangen in meinem Inneren nach Musik. Mal waren sie düster. Mal fröhlich. Und manchmal waren sie alles durcheinander – wie jetzt gerade. Hoch und tief, dumpf und hell. Aufgeregt leicht und bedrohlich monoton. Bislang hatte ich dieses Geheimnis gehütet wie einen Schatz. Na ja, eher wie eine ansteckende Krankheit, denn ich fürchtete, andere könnten glauben, ich wäre nicht ganz normal. Nicht einmal meine Eltern wussten davon.
»Woher …?«, setzte ich an und schüttelte den Kopf. Langsam ergriff mich die Panik. Ich suchte Antworten in seiner Mimik. »Wer bist du? Woher weißt du all das über mich? Was mir gefällt? Was mir etwas bedeutet? Und was in mir vorgeht?« Einem inneren Drang folgend lief ich rückwärts, brachte Raum zwischen den Unbekannten und mich. Ich hätte vorsichtiger sein müssen, hätte nicht mit einem Fremden mitgehen dürfen.
»Schschsch«, säuselte er beruhigend und streckte seine Hände nach mir aus. Obwohl mein Herz stolperte und meine Alarmglocken ohrenbetäubend laut schrillten, ließ ich es zu, dass er zu mir aufschloss und mich berührte. Seine Finger brannten durch den Stoff meines Pullis, als er meine Oberarme zaghaft umschlang. »Was, wenn es eine Hochschule gäbe, in der du deine Kreativität voll und ganz ausleben könntest? Eine Akademie, wo dich niemand schräg anschaut, wenn du dich ausprobierst? Wo du dich der Kunst hingeben kannst, ohne Angst zu haben, als verrückt abgestempelt zu werden? Ein Raum, wo alle außerordentlich kreativ sind. So wie du.«
Links:
Autoreninterview mit Sina Müller
Hallihallo Sina!
Es ist wirklich sehr schön, wieder ein Buchrelease von dir zu sehen. Wie geht’s dir damit?
Ich bin extrem aufgeregt und auch super glücklich, denn diesmal steht der Release bei einem neuen, einem größeren Verlag an und ich hoffe natürlich dadurch neue LeserInnen erreichen zu können. Und jeder Release ist ja so etwas wie eine Geburt. Da heißt es loslassen und es gehen einem tausend Fragen durch den Kopf. Ob die Leser meine Geschichte wohl mögen werden?
Wie kam die Idee zu der Geschichte?
Die Grundidee hatte ich bereits 2016. Die Grundzüge des Prologs habe ich damals für einen Schreibwettbewerb geschrieben. Danach hat sich die Geschichte erst zu einer Reihe entwickelt. Ich wollte unbedingt einmal eine Internatsgeschichte schreiben und die Academy of Arts bot da genau das richtige Setting für.
Wie lange hast du für dieses Projekt gebraucht?
So grob habe ich ein halbes Jahr daran gearbeitet bis die Geschichte ins Lektorat ging und dort noch feingeschliffen wurde.
Steckt hinter den Charakteren eine tieferliegende Geschichte?
Jede meiner Charaktere hat eine Geschichte. Vincent zum Beispiel ist als Sohn eines Stardirigenten und Halbwaise schon in jungen Jahren viel herumgekommen. Er hat die Welt gesehen – kennt dafür die Geborgenheit eines echten Zuhauses nicht. Und Toni ist so ziemlich das Gegenteil, denn sie ist in einem engen Tal im Schwarzwald aufgewachsen und ist noch nie viel gereist.
Wie viel von deiner Persönlichkeit finden wir in den Protagonisten wieder?
Wenn es um die Musikalität geht so ungefähr Null Prozent 🙂 Nein, ich denke, es lässt sich gar nicht vermeiden, dass jeder Protagonist ein bisschen was von der eigenen Persönlichkeit abbekommt. Garniert wird das ganze dann mit Eigenschaften, die man selbst gerne hätte. Toni zum Beispiel ist ziemlich von Selbstzweifeln geplagt. Sie fragt sich oft, was sie auf der AcA zu suchen hat und ob ihr Scout nicht einen Fehler begannen hat. Diese Eigenschaft ist mir nicht fremd. Auch ich hadere oft und frage mich, ob ich überhaupt Talent habe. Da kommt das Matra von Tonis Mentorin auch für mich ganz recht: Du bist gut! Und du bist genug! Ein Spruch, den ich mir nicht oft genug sagen kann.
Ich weiß, dass die LBM20 auch in deinem Terminbuch stand, wie hart hat dich die Absage getroffen? Konntest du die Beweggründe dazu nachvollziehen oder eher nicht?
Da mein Release ohnehin erst nach der Messe stattgefunden hat, bin ich da recht entspannt. Ich halte wenig davon, mich über Dinge aufzuregen, die ich ohnehin nicht ändern kann. Es ist schade, um all die Begegnungen, die ich nun verpasst habe – aber ich hoffe einfach darauf, dass wir uns in Frankfurt wiedersehen.
Die Beweggründe fand ich nachvollziehbar und zu dem Zeitpunkt auch die einzig sinnvolle Entscheidung. Wer schonmal in Leipzig war, weiß, wie eng es gerade am Samstag zugeht. Da war mir vor der Absage schon das eine oder andere Mal etwas mulmig zumute, zumal ich von ein paar Autoren weiß, dass sie Risikopatienten sind und sich mit einer Absage dennoch schwer getan hätten. Für das Allgemeinwohl war das sicher die einzig richtige Entscheidung. Und jeder Einzelne wird es schon verkraften. Für die Verlage, Messebauer und auch kleinere Pensionen, Gastros etc. tut es mir aber sehr leid, weil ihnen ja eine Menge Umsatz wegbricht.
Welche Konsequenzen hatte dies und wie konntest du diese bewältigen. Messe bedeutet ja immer: viel Vorbereitungen wie Goodiebags, Leseproben und so weiter.
Konsequenz ist, dass ich die »freien« Tage nun zum Schreiben und für die Familie nutzen kann 🙂 Die Goodies biete ich gerade an, gegen die Zusendung eines frankierten Rückumschlages zu verschicken. Und ich hoffe, dass ich viele der Menschen, die ich getroffen hätte einfach zu einem anderem, einem passenden Zeitpunkt sehen und dann auch in den Arm nehmen kann.
Wie bringst du Alltag und Autorenleben unter einem Hut? Geht das überhaupt?
Mal gelingt mir das besser, mal weniger gut. Da ich ja nicht Vollzeit Schreibe, sondern zudem noch im Marketing einer IT-Firma arbeite und noch ein Kind, Familie, Haus und Garten habe, ist das manchmal schon schwierig Zeit zum Kreativsein zu finden. Gerade wenn der Abgabetermin naht, bleibt irgendetwas zwangsläufig auf der Strecke – meistens der Sport und meine Hobbys 🙂
Was machst du bei Schreibblockaden? Kennst du das überhaupt oder schreibt sich bei dir alles von selbst?
Ich hatte schonmal eine richtig fiese Schreibblockade. Mir hat es geholfen, einfach an anderen Projekten zu arbeiten. Oder auch mal eine kurze Zeit Abstand finden. Helfen kann auch eine vertraute Lektorin, die einen durch diesen Prozess begleitet, die einen motiviert und auch animiert nicht aufzugeben. Falls das nichts hilft, hilft schreiben. Stur nach Plan. Sich quasi durch das Tal durchquälen. Das ist aber der für mich letzte Ausweg.
Was empfiehlst du jungen Autoren?
Ich würde schreiben, schreiben, schreiben, schreiben. Danach überarbeiten, überarbeiten, überarbeiten. Vieles neu schreiben, löschen, umformulieren. An meinem ersten Roman habe ich vier Jahre gearbeitet. Danach habe ich nochmal rund 2 Jahre gebraucht bis er veröffentlich war. Ich würde nicht gleich mit dem Ziel, ein Buch zu veröffentlichen an den Start gehen. Schreib für dich, sei dein eigener Kritiker und wähle den Zeitpunkt klug, ob und wann du dich für die Leserwelt öffnest. Viele denken zu früh an eine mögliche Veröffentlichung, setzen sich selbst unter Druck, weil sie bereits einen Veröffentlichungstermin haben bevor das Buch überhaupt fertig ist. Dabei ist der Zauber des ersten Buches etwas, das man nie wieder haben kann. Man ist unverdorben, vielleicht auch etwas blauäugig und absolut verliebt in die Geschichte. Es ist etwas wertvolles, die Begeisterung für ein Projekt zu spüren. Durch zu frühen Druck kann einem das vergehen. Aber das ist sicher auch typabhängig.
Verlag oder Selfpublishing – und wieso?
Puh, das ist eine Frage, die man nicht pauschal beantworten kann. Ich für mich habe gemerkt, dass ich Selfpublishing in der Qualität, die mir vorschwebt nicht nebenher leisten kann. Dafür sind es zu viele Bereiche, die man abdecken muss und die kosten Zeit. Zudem konzentriere ich mich persönlich lieber aus Schreiben als aufs Verlegen. Aber beides hat seine Pros und Kontras. Man sollte gut abwägen, welcher Typ man selbst ist.
Auf was können sich deine Fans in Zukunft freuen?
Derzeit stehen eine ganze Menge Projekte in der Pipeline. Eine Reihe, die ich mit zwei Autorinnen gemeinsam geschrieben habe und die bislang exklusiv als Einzelfolgen auf einer Lese-App verfügbar waren, kommen als Sammelbände sowohl als E-Book als auch Taschenbuch in die Buchläden. Von eben dieser Reihe erscheinen gerade die Einzelfolgen als Hörbücher, was mich sehr freut und auch stolz macht.
Im Herbst kommt eine etwas erwachsenere Romance bei BE, dem Digital-Verlag von Lübbe. Da bin ich extrem nervös, da die Geschichte sich an eine andere, reifere Zielgruppe richtet und ich hoffe, dass meine bisherigen Leser mir auch hier die Treue halten werden.
Und ebenfalls im Herbst wird auch schon mein zweiter Titel bei Impress erscheinen, worüber ich aber gerade noch nicht reden darf.
Es ist also viel los bei mir momentan – hoffentlich gibt mir das etwas Rückenwind, damit noch viele Leser meine Geschichten entdecken.
Gibt es aktuelle Termine für Lesungen etc.?
Da ich mit meinem Job und Familie stark eingebunden bin, findet das meiste nur online statt. Aktuell läuft eine Releaseparty zu »Academy of Arts«. Aber vielleicht werde ich in Zukunft auch mehr Präsenz im Reallife zeigen – wer weiß 🙂
Hast du aktuelle Buchtipps?
Ich habe als letztes die »King`s legacy«-Reihe von Amy Baxter gelesen und die haben mir gut gefallen. Ansonsten hänge ich tief in einem Re-Read von Harry Potter fest, den ich gerade gemeinsam mit meinem Sohn lese.
Hast du abschließend noch etwas auf dem Herzen?
Ganz lieben Dank für deine Mühe Jules und vielen lieben Dank fürs Lesen! Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr einen Blick auf »Academy of Arts – Herzensmelodie« werfen würde. Ich freue mich auch immer Kontakt zu meinen Lesern. Kommt auf meine Facebook-Seite, in meine Facebook-Gruppe oder schreibt mir eine E-Mail! Und natürlich: habt weiterhin viel Spaß beim Lesen!